Spielbericht

Bäume wachsen nicht in den Himmel – nur 2:2-Remis in Ebnath

Sonntag, 14. April 2024

Mit der Auswärtsbegegnung in Ebnath sind vergangenen Sonntag bereits fünf Begegnungen, die der Spielplan für die SG Seugast/Schlicht nach der Winterpause vorgesehen hat, absolviert. Bei nur noch vier ausstehenden Spielen bis zum Saisonende bietet es sich daher wieder einmal an, kurz die Gesamtsituation der Mannschaft in der Kreisklasse West ins Auge zu fassen (der Spielbericht folgt unten) und gleichermaßen die Entwicklung, die die SG anno 2024 genommen hat, sowie die „restlichen“ Erfolgsaussichten zu reflektieren:

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Leider ist ja „unsere Erste“ am 22. Spieltag vergangenen Sonntag bei der besagten Auswärtspartie beim Namensvetter (der DJK Seugast) in Ebnath nicht über ein 2:2-Unentschieden hinausgekommen. Vier Spieltage vor Saisonschluss ist das Rennen um den Relegationsplatz zur Kreisliga somit wieder völlig offen, ist doch der ehedem kommode Vorsprung von sechs Punkten, den sich die SG nach dem Auswärtsdreier bei ihrem schärfsten Verfolger, dem Sportverein Kemnath/Stadt, beim Nachholspieltag (17.03.) erarbeitet hatte, bereits wieder auf zwei Punkte – und somit auf den Stand, wie er am 15. und 16 Spieltag schon einmal gegeben war – zusammengeschmolzen.

Unter dem Strich darf die SG diese Entwicklung dennoch als Erfolg ansehen. Denn – Hand auf´s Herz – wer hat schon geglaubt, dass die „Kreuzer-Jungs“ aus den beiden Auswärtsbegegnungen beim Tabellendritten in Kemnath (4:2) und beim Spitzenreiter in Eschenbach (3:1) sechs Punkte mit nach Hause bringen würden – zumal man ja die Hinspiele gegen diese Kontrahenten jeweils verloren hat? Die Kehrseite der Medaille lässt sich indessen darin sehen, dass gegen Ebnath und insbesondere aber gegen Upo II/Gebenbach II (1:1 am 18. Spieltag) jeweils „nur“ unentschieden gespielt worden ist, was im Rennen um den Relegationsplatz vier Punkte gekostet hat (da Kemnath nach der Niederlage gegen Seugast/Schlicht die maximale Ausbeute von zwölf Punkten aus vier Spielen geholt hat). Im Ergebnis führt dies dazu, dass man gegen Spitzenmannschaften überraschend gut aussieht, jedoch gegen Teams aus dem mittleren oder gar hinteren Tabellenbereich – ebenso überraschend – leichtfertig Punkte liegen lässt (wobei der 9:0-Kantersieg gegen Grafenwöhr II am 21. Spieltag bei dieser Betrachtung einmal außen vor bleiben kann).

Über die Gründe dieser kuriosen Entwicklung kann man jetzt sicherlich trefflich spekulieren. Es lassen sich sowohl gute Argumente dafür finden, die den „vierfachen Punktverlust“ gut rechtfertigen (bspw. das Spiel auf dem „B-Platz“ in Upo, der Umstand, dass sich Ebnath nach der 6:0-Klatsche in Neusorg vom 21. Spieltag vor heimischen Publikum „rehabilitieren“ wollte und daher das Spiel gegen Seugast/Schlicht entsprechend „angefressen“ und aggressiv geführt hat, etc.) und daher nachvollziehbar bzw. gar entschuldbar erscheinen lassen. Es finden sich aber halt leider auch Fakten, die die beiden Unentschieden umso unverständlicher erscheinen lassen. So z.B. könnte man sich nämlich auch fragen, wieso bspw. dem FC Freihung, der gegen den Abstieg kämpft, etwas gelingt – nämlich sowohl gegen Ebnath (3:1 am 20. Spieltag) als auch gegen Upo/Gebenbach (2:0 am 22. Spieltag) zu gewinnen –, wozu Seugast/Schlicht als Tabellenzweiter nicht in der Lage war?

Nun, egal welche Sichtweise sich der Fan bzw. Freund der SG zu eigen machen will, sind die handelnden Akteure, also das Trainerteam, die Spieler und die jeweils für die sportliche Entwicklung aus der Vorstandschaft von Seugast und Schlicht Verantwortlichen, gut beraten, die jetzt bald zu Ende gehende Saison 2023/24 in den Gesamtkontext einzuordnen, was sich dann schlussendlich auf eine relativ einfache Gleichung bringen lässt: Einhellig erklärtes Saisonziel war es, nicht mit in dem Abstiegskampf verwickelt zu werden und – im Idealfall – vorne mitzumischen bzw. die „Großen“ zu ärgern. Insofern ist das Ziel (jetzt schon) erreicht bzw. gar „übererfüllt“. Punkt! (In diese großartige Bilanz würde jetzt sicherlich auch noch mit „hineingehören“, dass die Jugendspieler, die vor der Saison zur Ersten gestoßen sind, erfreulicherweise allesamt im Kader Fuß gefasst und eine positive Entwicklung genommen haben, was aber jetzt hier nicht weiter ausgeführt werden soll.)

Soweit allerdings die Mannschaft jetzt selbst mit der Vizemeisterschaft und der Berechtigung zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation „geliebäugelt“ hat, soweit muss sie sich – aus den oben erwähnten Gründen – natürlich auch ärgern und mit sich selbst hadern, wäre doch zweifelsohne „viel mehr drin gewesen“. Wobei es natürlich auch zu sehen gilt, dass bis dato noch nichts entschieden ist. Denn, Stand jetzt, hat noch die SG den Relegationsplatz und kann diesen aus eigener Kraft verteidigen. Allerdings darf sie sich – und so viel muss jetzt aber allen Spielern klar sein! – keinen weiteren Ausrutscher mehr leisten, was aber angesichts der noch ausstehenden Spiele – zuhause gegen Riglasreuth (23. Spieltag) und Immenreuth (25.) sowie auswärts in Pressath (24.) und Schwarzenbach (26. und letzter Spieltag) – schwer genug werden dürfte, zumal man angesichts des leichten Restprogramms für Kemnath/Stadt (gegen Freihung, Upo/Gebenbach, Kaltenbrunn und Mantel) auch nicht davon ausgehen kann, dass die Schwarz-Weißen auch nur noch einen Punkt abgeben werden. Mut und Zuversicht sollte allen „Aufstiegsgewillten“ demgegenüber der Fakt machen, dass die SG immer dann zur „Bestform“ aufgelaufen ist und geliefert hat, wenn die Mannschaft einen gewissen Druck verspürt hat. Die Fans dürfen sich daher schon einmal auf ein spannendes Saisonfinale – gegebenenfalls mit einer Verlängerung in der Relegation? – freuen.

DJK Ebnath – DJK Seugast

Im Vergleich zu der Startformation vom Vorsonntag (9:0 gegen Grafenwöhr II) hatte Trainer Oliver Kreuzer in Ebnath zwei Veränderungen vorgenommen: Für Jonas Roider (verletzt) und Sandro Schwirzer (er fehlte aus persönlichen Gründen) kamen wieder David Smolak und Tobias Oheim zum Zug. Die Bank war mit Manuel Ströhl (er kam in der 85. Spielminute für Philipp Wywiol), Julian Götz, Daniel Ritz (64. für Oheim), Urlaubsheimkehrer Imed Magroun (60. für Samuel Schmidt) und Noah Schönberger besetzt.

Seugast/Schlicht hatte den besseren Start in das Spiel und konnte daher auch die ersten Torabschlüsse – u. a. durch Oheim, Smolak und Wywiol – für sich verbuchen. Dabei war Ebnath ganz offensichtlich darauf bedacht – zunächst einmal – aus einer massiven Abwehr heraus zu agieren und somit Sicherheit zu gewinnen. Das Angriffsspiel gestalteten die Gastgeber hingegen ausschließlich mit weit geschlagenen Bällen, wobei die Hoffnungen der Hausherren auf ihren schnellen und wendigen Spitzen, Pape Ndiaye und Michael Precan, beruhten. Und zwar völlig zu Recht, wie es sich zwischen der 18. und 22. zeigen sollte, bereitete doch das agile Sturmduo die beiden Treffer der Ebnather zu deren 2:0-Führung vor. Dabei wurden sie zwar jeweils durch individuelle und kollektive Abwehrfehler der Seugaster/Schlichter Hintermannschaft begünstigt, durften bei ihren Torvorlagen aber auch Gedankenschnelligkeit und Effektivität für sich reklamieren. Nutznießer waren Pascal Ponnath und Tobias Göhl, die keine Schwierigkeiten hatten, die mustergültigen Vorlagen ihrer Stürmerkollegen zu verwerten. Dabei hätte es in der 22. Minute sogar schon 3:0 heißen können, war es doch nur SG-Keeper Martin Matous und seinem Reflex bei einem „Geschoss“ aus relativ kurzer Distanz von Ndiaye unmittelbar nach dem 1:0 zu verdanken, dass die SG im Spiel geblieben.

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Jakub Dolezal brachte dann seine Mannschaft wieder durch ein Freistoßtor (28. Minute) heran, wobei er den Ball aus halblinker Position „schlitzohrig“ (der Gegner wartete auf eine Ballfreigabe durch den Schiri, die aber, wie „Kuba“ richtig erkannt hatte, gar nicht erforderlich gewesen ist) flach ins rechte lange Toreck schoss.

Nach dem Seitenwechsel ging Seugast sofort wieder in die Offensive und konnte tatsächlich schon in der 53. Minute den 2:2-Ausgleich durch Tobi Oheim erzielen. Oheim profitierte dabei von einem krassen Missverständnis zwischen dem Ebnather Schlussmann und einem seiner Abwehrkollegen, wobei letztendlich wohl Keeper Kodl die Hauptverantwortung für den Ausgleichstreffer trifft, hätte der doch den Ball nach Freistoß durch Smolak einfach nur „aufnehmen“ oder aber konsequent klären müssen. So aber landete der Ball beim völlig freistehenden Oheim, der daher nur noch ins leere Tor einschieben musste. In der „restlichen“ Spielzeit blieb die SG zwar feldüberlegen und hatte auch die Mehrzahl an Abschlüssen, allerdings waren diese meist das Resultat von Fernschüssen. Aber auch Ebnath blieb via Konterspiel bis zum Schluss gefährlich, sodass das Spiel letztendlich wohl leistungsgerecht unentschieden endete.

Reinhold Koppmann

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Fotos: Florian Siegert

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