Spielbericht

Seugast/Schlicht zahlt Lehrgeld – 0:7-Klatsche gegen Mantel

Sonntag, 13. August 2023

Im Heimspiel am vergangenen Sonntag ist die SG Seugast/Schlicht erstmals an der Kasse angestanden, an der das Lehrgeld ausbezahlt wird. Und, um in diesem Bild zu bleiben: Die Ausbildungsvergütung, die die „Kreuzer-Buben“ erhalten haben, ist „ordentlich“ ausgefallen – da ließ sich der VFB Mantel mal nicht lumpen. Mit 0:7 hat der Absteiger aus der Kreisliga Nord (Mantel hatte dabei „nur“ elf Punkte. Zum Vergleich: Seugast ist mit 14 Punkten aus der Kreisliga Süd abgestiegen) die SG abgefertigt – ein Endergebnis, das in der Deutlichkeit wohl niemand im Vorfeld so auf der Rechnung gehabt hat. Selbst der Gegner nicht.

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Bei der SG fehlten gegenüber dem Vorsonntag urlaubsbedingt Brinster, Ritz und Roztocil. Für sie rückten Ströhl, Roider und Lehner in die Anfangsformation. Das Spiel begann – so zumindest hatte es den Anschein – ausgeglichen, bei jeweils leichter/m Feldüberlegenheit und Chancenplus der Hausherren. Bereits in der zehnten Minute schlugen die Gäste aber erstmals zu, wobei sich der äußerst agile Fabian Bertelshofer über links durchgesetzt hatte. Seine Hereingabe konnte Martin Bertelshofer, der sich am rechten Strafraumeck abgesetzt hatte, aufnehmen und platziert zum 1:0 verwandeln. Und nur fünf Minuten später wiederholte dieses Duo seinen schönen Spielzug, nur seitenverkehrt, denn die Hereingabe erfolgte jetzt über rechts. M. Bertelshofer konnte wieder relativ unbedrängt den Ball annehmen und hatte keine Schwierigkeiten, auf 2:0 zu erhöhen.

Die Hausherren waren sichtlich konsterniert und drängten den Rest der zweiten Halbzeit über mit teils wütenden Angriffen auf den Anschlusstreffer. Dem kam zwar Jakub Dolezal mit seinem Freistoßtreffer – für den ein rüdes Foul von Gästekeeper Tafelmeier als letzter Mann in einer Eins-Gegen-Eins-Situation gegen Smolak ursächlich war – aus ca. 18 Meter in der 29. Minute an den linken Pfosten zwar noch am nächsten, allein was Zählbares sprang dabei nicht heraus. Zur ganzen Wahrheit gehört hier allerdings auch, dass Mantel Konterchancen hatte, wobei Torwart Matous mit zwei Glanztaten in der 20. Minute (Fußabwehr) und in der 42. Minute (Rettungstat auf der Linie) sein Team „noch“ im Spiel gehalten hat.

Nach dem Seitenwechsel brachte Trainer Kreuzer mit Ihmed Magroun einen zusätzlichen Angreifer (für ihn verließ Mane Ströhl das Feld). Smolak, bis dahin Alleinunterhalter im SG-Sturm, konnte daher auf die „Zehner-Position“ zurückrutschen und etwas mehr aus der Tiefe kommen, was er erstmals in der 55. Minute nutzte: Smolak überspielte mehrere Gegner, darunter den gegnerischen Torwart als letzten Mann, hatte dabei jedoch (irgendwie) die passende Gelegenheit zum Abschluss versäumt, weswegen sein Schuss noch auf der Linie von einem in das verwaiste Tor eingerückten Abwehrspieler des VFB geblockt werden konnte. Und nur eine Minute später verpasste erneut der zurzeit glücklos agierende Goalgetter der SG den Anschlusstreffer, als er eine präzise Hereingabe von Schmidt über rechts aus aussichtsreicher Position nicht richtig traf, sodass nur ein harmloses Schüsschen folgte.

In der 61. Minute erhielt die SG sodann den „K.O.-Treffer“ in dieser Partie, wobei nach einer Ecke Lukas Kraus vom VFB – sträflich freistehend – zum 3:0 einköpfen konnte, womit die Messe für die Hausherrn gelesen war. Seugast/Schlicht resignierte von diesem Zeitpunkt an zusehends und Mantel hatte mehr oder weniger keine Mühe, seine Führung – frei nach dem Motto: jeder Schuss ein Treffer – zu einem Kantersieg auszubauen.

Spätestens mit dieser krachenden Heimniederlage ist die SG am Boden der Realität in der Kreisklasse West angelangt. Soweit da im Vorfeld der Partie gegen Mantel noch irgendwelche „Blütenträume“ (Seugast/Schlicht könne oben mitspielen) unterwegs gewesen sein sollten, so dürften die – allerspätestens jetzt! – endgültig zerstoben sein. Dabei ist – soviel vorweg – keinem Akteur, der am Sonntag auf dem Platz gestanden ist, der notwendige Einsatzwille oder die Kampfbereitschaft abzusprechen gewesen. Auffallend ist allerdings schon, wie mühelos und spielerisch leicht der Gegner seine Treffer erzielen konnte, wobei Seugast/Schlicht – wie schon teilweise gegen Kaltenbrunn gesehen – die Anfangsphase total verschlafen hat. Letztendlich hat man nie „richtig“ Zugriff auf die Gegenspieler bekommen, da man immer zu weit weg war, mit der Folge, dass man zuletzt immer einen Schritt zu spät gekommen ist. Anstatt vom Anpfiff an hellwach und voll konzentriert zu sein, braucht das Team immer erst – so zumindest hat es von außen den Anschein – einen Gegentreffer, ehe man bereit ist, die erforderliche Aggressivität und Gedankenschnelligkeit an den Tag zu legen und insofern „All-in“ zu gehen.

Fakt ist auch, dass auf dem Feld niemand das Heft in die Hand nimmt (insofern wurde auch Brinster am Sonntag schmerzlich vermisst) und Anweisungen immer erst von außen kommen müssen, wobei dieses Manko (soweit es die Spieler der DJK Seugast anbelangt) schon seit längerem bekannt ist. Als Fan und treuer Anhänger der SG darf man gespannt sein, wie Trainer Kreuzer und seine Jungs den Reinfall gegen Mantel aufarbeiten werden und ob insofern eine Reaktion beim schweren Auswärtsspiel in Neusorg kommt...

Reinhold Koppmann

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