Spielbericht DJK Ebnath

2:1-Arbeitssieg gegen Namensvetter – SG bessert Heimbilanz auf

Sonntag, 17. September 2023

Mit einem knappen 2:1 konnte sich Seugast am neunten Spieltag zuhause gegen die DJK Ebnath behaupten. Der Sieg ist zwar aufgrund der deutlichen Mehrzahl an Chancen hochverdient gewesen, war aber dennoch eine sehr „schwere Geburt“. Dabei war es Joker Johannes op De Laak (er kam in der 73. Minute für Lukas Pirner in die Partie) vorbehalten, in der 83. Minute die Fans und das Team „zu erlösen“, indem er mit einer tollen Laufleistung und viel Spielverständnis noch in der eigenen Spielhälfte einen Angriff initiierte und, nach klugem (weil einfachem) Doppelpassspiel mit Jakub Dolezal, erfolgreich abschloss. Für op De Laak war es bereits der zweite Treffer im erst zweiten Einsatz für die SG (am achten Spieltag hatte er bereits in Grafenwöhr das 4:1 erzielt). Seugast/Schlicht konnte somit zum zweiten Mal in dieser Saison zwei Spiele nacheinander gewinnen. Gleichzeitig wurde somit der vierte Tabellenplatz behauptet, wobei man (zusammen mit Riglasreuth) immerhin schon mit dem Tabellendritten Immenreuth (alle drei Teams haben nach dem neunten Spieltag 16 Punkte) gleichziehen konnte, musste doch der SV überraschend in Kaltenbrunn (1:2) Federn lassen. Zu guter Letzt ist es mit dem Dreier gegen Ebnath auch noch gelungen, die bislang schlechte Heimbilanz (alle drei Saisonniederlagen hat Seugast/Schlicht zuhause erlitten!) etwas aufzubessern (jetzt: neun Punkte in sechs Heimspielen). Gegenüber dem Vorsonntag fanden wiederum personelle Veränderungen statt: Oheim, Pirner und Dotzler rückten neu in die Anfangsformation. Sie ersetzten Prösl (fehlte aus beruflichen/persönlichen Gründen), Roider (der Youngster „durfte“ am Sonntagvormittag für die JFG Haidenaab-Vils auflaufen) und Ströhl (der nach seiner Verletzung in Grafenwöhr vorerst auf der Bank Platz genommen hatte).

Seugast/Schlicht begann äußerst druckvoll und schnürte dabei den Gegner phasenweise in deren eigener Hälfte ein, versäumte es jedoch dabei ein Tor zu machen. Daher könnte jetzt der Berichterstatter wieder das „alte Lied“ anstimmen, wonach die Seugaster/Schlichter Offensivbemühungen einfach zu ineffizient sind (weil Chancenplus und der dabei betriebene Aufwand einfach in keiner „vernünftigen Relation“ zur tatsächlichen Torausbeute stehen), macht sich jedoch hier die Ansicht von Coach Oliver Kreuzer zu eigen, der in einer emotionalen Schlussansprache nach dem Spiel an seine Mannschaft darauf abstellte, dass ihm der Spielverlauf als solcher „sch...egal“ wäre, denn (heute) würde für ihn nur das Ergebnis zählen – und das würde stimmen! Eine Bewertung, die das Team mit Beifall quittierte (siehe hierzu Bilder 1 und 2).

Zwar kann man über diese Sichtweise der Dinge durchaus geteilter Meinung sein, lässt aber – falls man zu einer gegenteiligen Auffassung gelangt – dadurch völlig außer Acht, dass Ebnath bis zum Spiel in Seugast gerade einmal neun Gegentore bekommen hatte, womit das Team von Gästecoach Oliver Drechsler zusammen mit Mantel (jeweils neun Gegentore) als Tabellensechster (vor dem neunten Spieltag) die zweitbeste Abwehr der Kreisklasse West stellte (nur noch Spitzenreiter Kemnath war insofern besser). Ein wichtiger Mosaikstein im Ebnather Abwehrverbund ist dabei sicherlich Torwart Florian Veigl, der – mit Spielerstationen u.a. in Bayreuth (wenngleich dort auch „nur“ Ersatz in der Regionalliga), Gebenbach und Etzenricht – bereits eine ansehnliche Karriere hinter sich hat.

Kein Wunder also, dass Veigl auch in Seugast reihenweise erstklassige Tormöglichkeiten der Seugaster entschärfte, wobei die beiden Chancen, die dem 1:0 der Hausherren durch Smolak unmittelbar vorangegangen sind nur zur Kategorie „kann man schon mal machen“ zählten und keineswegs repräsentativ für die Hochkaräter sind, die der Gästekeeper ansonsten en gros während dem Spiel in Seugast pariert hat (die beiden Torabschlüsse, die dem 1:0 durch Smolak vorangegangen sind, wurden auch „nur“ wegen ihrer zeitlichen Nähe zum Treffer mit reingeschnitten, zumal sie gleichzeitig die drückende Überlegenheit visualisieren, von der ja eingangs berichtet worden ist). Wie im Video zu sehen ist, war Veigl beim Treffer von Smolak in der 17. Spielminute allerdings erstmals mit seinem Latein am Ende. Sehr gut zu erkennen ist dabei auch die „feine Technik“ des Torschützen, wobei dessen Kunstfertigkeit darin zu sehen ist, dass er sich den Ball zeitgleich mit dessen Annahme mustergültig und einschussbereit selbst vorlegt. Toll anzuschauen ist auch die äußerst gefühlvoll getimte Flanke von Lukas Pirner bei dessen Assist aus dem Halbfeld.

Bild

Und auch nach diesem Treffer blieb die SG am Drücker und hätte nachlegen können/müssen. Immerhin verzeichnete aber auch Ebnath in dieser Phase seine ersten Torabschlüsse. Nach einer Trinkpause, die Schiri Sven Ertel „gefühlt“ nach etwa 30 Minuten anordnete, war es allerdings mit der „Herrlichkeit“ der SG urplötzlich vorbei. Nach Wiederanpfiff verlor nämlich das Kreuzer-Team unerklärlicherweise seinen Faden und spielte nur noch fahrig und unkonzentriert, worüber Ebnath immer besser in die Zweikämpfe – und somit auch ins Spiel – fand. Zwar hatte Seugast selbst in dieser Phase noch seine Chancen, wurde aber auch seinerseits von den Gästen immer gefährlicher durch Konter und hohe Bälle (mit denen die Abwehr so manches Mal ihre liebe Mühe und Not hatte) unter Druck gesetzt, wobei diese Spielweise von Ebnath noch am Ende der ersten Halbzeit (45.) zum gewünschten Erfolg führte: Ein weiter Abschlag von TW Veigl konnte per Kopfballabwehr nicht weit genug geklärt werden. Der Ball kam daher postwendend zurück, wodurch das Timing, bei den folgenden zwei/drei Abwehraktionen nicht mehr stimmte, sodass der Ball über Abpraller stets in den Reihen der gegnerischen Offensive blieb, ehe er zuletzt bei Michael Precan, dem offensiven Mittelfeldmann der Gäste, landete. Der musste den Ball zwar mit dem Rücken zum Tor annehmen, wand sich jedoch mit einer Drehung auf engstem Raum um Tobi Oheim herum, womit er sich die entscheidende Lücke für seinen sehenswerten Schlenzer ins linke Toreck zum 1:1-Ausgleich verschaffte und SG-Keeper Matous dabei keine Abwehrchance ließ.

Somit war der psychologische Vorteil nach dem Seitenwechsel auf Seiten der Gäste, die insofern natürlich verstärkt auf ihre starke Abwehr zählten. Seugast rannte daher auch lange vergeblich an, wobei man sich fast schon mit einem (ärgerlichen) Unentschieden abzufinden schien, als op De Laak spielentscheidend zuschlug. In der 65. Spielminute war Mane Ströhl für Paul Dotzler als erster von vier Auswechselspieler, die Kreuzer zum Einsatz brachte, aufs Feld gekommen. Julian Götz (in der 86. für Magroun) und Derron Smith (in der 88. Minute für Dolezal) halfen sodann in der Schlussphase, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten. Sven Steen, der ebenfalls ins Aufgebot berufen worden war, blieb daher (leider) nur die undankbare Rolle eines Ersatzspielers ohne Einsatzzeit.

Reinhold Koppmann

Zwei Tore in Bild und Ton:

1:0 von David Smolak

2:1 von Johannes op De Laak

Kamera: Reinhold Koppmann

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