1:0 gegen Rosenberg – Seugast ist Kreisligist

Bouzek und Roztocil – Helden von Hahnbach

Donnerstag, 26. Mai 2022

Unglaublich, aber wahr! Seugast besiegte am Donnerstagabend, Vatertag, den TuS Rosenberg in der Relegation nach Verlängerung mit 1:0 und ist neuer Kreisligist. Nahezu 600 Zuschauer haben dabei in der Josef-Trösch-Sportanlage in Hahnbach den spannenden Gang der Ereignisse verfolgt und wurden „Zeitzeuge“, wie Kapitän Tobias Oheim und seine Teamkameraden der erfolgreichen DJK-Vereinsgeschichte ein weiteres Kapitel mit der Überschrift – Seugast kann Relegation! – hinzugefügt haben. Vorbei also die Zeit, als die jetzige Spielergeneration den Altvorderen der DJK mit heißen Ohren und vor Staunen offenen Mündern ehrfurchtsvoll den Erzählungen über deren historische Großtaten lauschen musste. Vielmehr sind die „Seugaster Jungs“ gerade eifrig dabei, ihre ureigene Erfolgsstory in Stein zu meißeln, womit sie der künftigen Vereinsjugend als Vorbild dienen werden. Denn, drei Aufstiege binnen vier Jahren (A-Klasse 2018, Kreisklasse 2019 und Kreisliga 2022), das hat es in Seugast noch nie gegeben, noch dazu, wenn man bedenkt, dass in dieser Zeitspanne wg. Corona nahezu ein Jahr lang Leerlauf drinnen war.

Dabei machte der Spielverlauf als solcher, den zahlreich mit nach Hahnbach gekommenen Fans der DJK, zunächst einmal wenig Hoffnungen darauf, dass es was werden könnte – mit Sieg und Aufstieg gleich im ersten Relegationsmatch. Vielmehr, so hatte es den Anschein, stand Seugast – nahezu die gesamte erste Halbzeit über – an der Kasse an, wo gerade das Lehrgeld für die Kreisliga eingezahlt wird. Die Hüttenstädter dominierten nämlich von Anpfiff weg das Spielgeschehen und spielten die Routine der höherklassigen Mannschaft gekonnt aus, indem sie Ball und Gegner laufen ließen. Seugast hingegen wirkte gehemmt und beeindruckt – sowohl von der Spielstärke des Gegners, als auch von der ungewohnt großen Zuschauerkulisse. Folglich fanden viele DJK-Akteure – zunächst einmal – nicht ins Spiel.

Insbesondere im Mittelfeld bekam Seugast keinen Zugriff und die zweiten Bälle gingen regelmäßig verloren. Folglich konnte der Kreisklassen-Vize kaum Druck auf das gegnerische Tor ausüben, hatte jedoch seinerseits viele brenzlige Situationen im eigenen Abwehrbereich zu überstehen. Dabei trug Rosenberg seine Angriffe bevorzugt über die linke Angriffsseite vor, wo Tobias Schmidt Schwerstarbeit zu verrichten hatte. Da der TuS bevorzugt über Schüsse den Erfolg suchte, musste DJK-Torwart Vaclav Bouzek wiederholt beherzt eingreifen, wobei er allerdings nicht jeden Ball festhalten konnte. Immerhin waren seine Vorderleute so weit auf der Hut, als dass sie die Abpraller ihres Keepers aus der Gefahrenzone schlugen oder aber Nachschussversuche des Gegners blockten.

In der 31. Spielminute kam allerdings Michelle Pscherer bei seinem Rettungsversuch – ein Rosenberger Angreifer war über links durchgebrochen und der Seugaster Innenverteidiger musste daher zwingend eingreifen – einen Tick zu spät. Den fälligen Elfmeter – getreten durch Marco Utz – konnte Boucek allerdings parieren, womit er seine Elf im Spiel gehalten hat. Auf der Linie ist Boucek – dies hatte er ja schon des Öfteren bewiesen (man denke nur an seine Großtat beim 3:2-Auswärtssieg in Eschenbach) – eben ein Riese.

Die erste dicke Chance vergab Seugast nach Ecke von rechts in der 37. Minute. Aki Abdel Haq war im anschließenden Getümmel irgendwie an den Ball gelangt, wodurch die Kugel einschussbereit vor dem mitaufgerückten Alexandre Mabi zum Liegen kam. Der zog auch aus kürzester Distanz sofort erfolgversprechend ab, allerdings kam noch irgendein Rosenberger Abwehrbein dazwischen, sodass der Torschrei, den die Seugaster Fans in dieser Situation schon auf den Lippen hatten, einem ungläubigen Stöhnen – im Sinne von „des gibt's doch nicht“ – weichen musste.

Immerhin hatte Seugast bis zur Halbzeit das Unentschieden gehalten. Und nach dem Seitenwechsel kam die DJK endlich besser ins Spiel. Vor allem in kämpferischer Hinsicht hatte Seugast jetzt die teilweise sehr robuste und harte Gangart des Gegners (sechs gelbe Karten zu deren zwei für Seugast) aufgenommen und hielt voll dagegen. Insbesondere hatte man sich auch auf die Linie von Schiedsrichter Kohn, der vieles – manchmal allzu Vieles – laufen ließ, eingestellt. Leidtragender dieser Linie – die der Schiri allerdings konsequent durchzog – war häufig Aki Abdel-Haq, der regelmäßig hart rangenommen und in Ballbesitz meist von zwei oder gar drei Gegnern heftig attackiert wurde.

In der 65. Spielminute war allerdings die DJK Nutznießer der Regelauslegung durch Kohn. Eine Flanke von rechts öffnete den Raum für einen Rosenberger Angreifer und Vaclav Bouzek, der aus seinem Kasten gekommen war, musste im Feld eingreifen, wobei er sich nur noch mit Foulspiel behelfen konnte. Hier wäre es auch denkbar gewesen, die rote Karte zu zeigen. Kohn beließ es jedoch bei Gelb, was ebenso vertretbar war. Bereits in der 58. Minute war Philip Prösl für Josef Weich in die Partie gekommen, der die Partie angeschlagen – und unter dem anerkennenden Beifall der Seugaster Fans – verlassen musste. Seinen „großen Auftritt“ hatte Prösl gegen Ende der zweiten Halbzeit, als er seine Elf mit einer Rettungstat in letzter Sekunde vor dem Aus bewahrte. Ein Spieler des TuS war dabei über links in eine erfolgreiche Abschlussposition gelangt und zog an der Ecke des 5-Meter-Raums ab. Prösl kam im letzten Augenblick von rechts dazwischen und konnte den Ball noch entscheidend ablenken. Seugast hatte in der zweiten Halbzeit zwar auch den einen oder anderen Torabschluss, blieb dabei allerdings ohne Erfolg. Die fällige Verlängerung musste daher die Entscheidung bringen.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff war es dann aber so weit: Abdel-Haq spielte einen super Pass, mit dem er die letzte Abwehrreihe des TuS aushebelte, in den freien Raum, in den Jiri Roztocil durchgestartet war. TuS-Keeper Sebastian Moser kam zwar aus seinem Kasten, um den Winkel zu verkürzen, konnte jedoch das goldene Tor durch Roztocil nicht mehr verhindern. Roztocil, der bei der Aktion auch noch durch hinzugeeilte Abwehrspieler des TuS bedrängt worden war, nahm den Aufsetzer volley und hob den Ball über Moser hinweg, wo sich die Kugel hinter dem Keeper im linken Toreck senkte.

Der Jubel auf Seiten der Seugast Fans war grenzenlos und der Glaube an das scheinbar Unmögliche war da. Was folgte, war eine Abwehrschlacht, bei der alle Seugaster Spieler ausnahmslos an die Grenze ihrer physischen Leistungsfähigkeit gingen und dabei – im besten „Klopp-Deutsch“ – zu wahren Mentalitätsmonstern wurden. Der Treffer hatte die Hüttenstädter sichtlich ins Mark getroffen. Dennoch versuchte die Truppe von Trainer Bäumler – er war vor dem Spiel zum Chefcoach des TuS befördert worden – nochmal alles und berannte pausenlos das Seugaster Gehäuse. Die gesamte DJK-Mannschaft hatte defensive Schwerstarbeit zu verrichten, wobei Felix Lehner in der 114. Minute für den völlig ausgepumpten Roztocil ins Spiel kam. Unmittelbar danach hatte TuS-Stürmer La-Pegna letztmals die große Chance, durch einen Abschluss aus halblinker Position den TuS ins Elfmeterschießen zu retten, scheiterte jedoch an der tollen Fußabwehr durch Bouzek, der somit den Sieg und Aufstieg der Seugaster festhielt.

Das Duell der beiden Fanlager war bereits zuvor eindeutig zugunsten der Seugaster entschieden worden. Die hatten ihre Mannschaft unentwegt angefeuert und sich dabei nahezu ebenso verausgabt, wie so mancher Spieler. Sicherlich war der Sieg der DJK schlussendlich glücklich, war doch der TuS lange Zeit über feldüberlegen. Gleichzeitig war Seugast aber auch verdienter Gewinner dieser packenden und rassigen Auseinandersetzung mit den Hüttenstädtern. Der TuS scheiterte letztendlich an seiner Abschlussschwäche und hat sich somit die Niederlage selbst zuzuschreiben. Und die DJK Seugast hatte an diesem Tag eben einen Jiri Roztocil in ihren Reihen, der bei seinem „goldenen Schuss“ die Nerven behielt und wirklich sehenswert vollstreckte. Zusammen mit seinem Landsmann Vaclav Bouzek werden die beiden als „Helden von Hahnbach“ in die Seugaster Vereinschronik eingehen. Der Star des Abends war dennoch die gesamte Mannschaft, die immer an sich geglaubt hat und mit einem unbändigen Siegeswillen ihr Glück geradezu erzwungen hat. Glaube und Wille, so hat es den Anschein, kann scheinbar doch Berge versetzen.

„Ich bin wahnsinnig, wirklich wahnsinnig stolz auf die Jungs und freue mich für sie. Was die die ganze Saison über geleistet haben, ist einfach unbeschreiblich!“

Spielertrainer Aki Abdel-Haq, mit dem Abstand von zwei Tagen

Nun, dem O-Ton des Coaches ist eigentlich an dieser Stelle nicht mehr viel hinzuzufügen. (Dennoch gilt es die nahezu unglaubliche Geschichte dieser Saison 2021/22 nochmals ausführlich aufzuarbeiten und für die „Geschichtsbücher der DJK“ zu dokumentieren, was jedoch der nächsten Ausgabe des DJK-Echos, die nach den noch kommenden offiziellen Feierlichkeiten zum Aufstieg in die Kreisliga folgt, vorbehalten bleibt.)

Abschließend nur noch so viel in eigener Sache: Uns (Autor und Fotograf) hat es sehr viel Spaß bereitet, die Mannschaft während der Saison 2021/22 zu begleiten und über deren Leistungen mit Textbeiträgen und Bildern zu berichten. Zum Aufstieg in die Kreisliga gratulieren wir an dieser Stelle von Herzen.

Reinhold Koppmann

Aufbruch mit dem Fanbus nach Hahnbach:

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Anpfiff und erste Halbzeit:

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31. Spielminute: Elfmeter für den TuS Rosenberg:

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Erste Riesenchance von Seugast:

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Zweite Halbzeit:

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Das 1:0 nach Anpfiff der Verlängerung:

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Endlich! Der von Spannung erlösende Abpfiff:

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Fotos: Florian Siegert

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