Vergangenen Sonntag konnte sich die DJK auch beim Sportverein Schwarzweiß Kemnath mit 3:0 klar behaupten. Die Mannschaft von Spielertrainer „Aki“ Abdel-Haq baut somit ihre Miniserie aus und verteidigt die Tabellenführung in der Kreisklasse West mit der maximalen Ausbeute von 15 Punkten aus fünf Spielen. Dabei standen die personellen Vorzeichen – entgegen den Erwartungen beim Abschlusstraining am Freitagabend – ungünstig, musste doch Torjäger Patrick Vyleta seinen Dienst im Trikot der DJK am Sonntagvormittag infolge eines Magen-Darm-Infekts kurzfristig quittieren.
Akram Abdel-Haq hatte somit – wieder einmal mehr – die undankbare Aufgabe, das Personalpuzzle unserer Ersten neu und auf den letzten Drücker zusammenzusetzen, wobei sich jedoch die Aufstellung der Elf mangels Quantität nahezu von selbst regelte. Für Thomas Wurzelbacher kehrte Jiri Roztocil in die Anfangsformation der DJK zurück, nachdem dieser seine Sperre (rote Karte beim Saisonauftakt in Sorghof) „abgesessen“ hatte. Und für Vyleta rückte erstmals Jamshid Seifi, alias „Jami“ ins Startaufgebot, nachdem er von einer langwierigen Verletzung, die ihn bereits seit der Vorbereitung in seinem Tatendrang ausgebremst hatte, gesundet war. Die Auswechselbank der DJK war daher – angesichts eines nominellen Kaders von 21 Spielern – mit nur drei Leuten wieder einmal sehr spärlich besetzt. Auf ihr haben ETW Patrick Pushard, Nazim Tiryaki und Urlaubsheimkehrer Philip Prösl Platz genommen.
Die DJK erwischte bei strömendem Dauerregen in Kemnath den optimalen Start in die Partie, konnte doch Alexandre Martins Mabi, alias „Alex“, bereits in der 9. Spielminute eine Ecke von Murat Kyarov per Kopfball im Gehäuse des Gastgebers versenken. Kemnath reagierte mit einer bissigen und körperbetonten Spielweise. Seugast ließ sich dadurch allerdings nicht beeindrucken und blieb durch intensives Pressing und schnelles Umschaltspiel gefährlich. In der 30. Minute konnte Aki Abdel-Haq die Führung ausbauen. Bei einem Flankenversuch des Spielertrainers prallte der Ball auf rechts zu Murat Kyarov ab, der sich anschließend bis zur Grundlinie durchsetzte. Seine gleichermaßen scharfe wie präzise Hereingabe fand in Abdel-Haq, der sich zwischenzeitlich geschickt im Torraum des SVSW positioniert hatte, den optimalen Abnehmer, indem dieser Gästetorwart Manuel Trautner zum 2:0 tunnelte.
Nach dem Seitenwechsel bliesen die Kemnather erwartungsgemäß zur Aufholjagd. Dabei war der Gastgeber zwar leicht feldüberlegen, konnte jedoch keine wirklich große Torgefahr für das Seugaster Gehäuse heraufbeschwören. Seugast überzeugte einmal mehr mit einer kämpferisch starken Darbietung und einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Wie schon gegen den TSV Kastl am Vorsonntag blieb es Adrian Robinson vorbehalten, den Sack zuzumachen, indem er in der 77. Spielminute das Ergebnis auf 3:0 hochschraubte. Dem Torerfolg des Sturmführers war ein weiter Ball durch Adel-Haq vorangegangen, der Robison nach Balleroberung im Mittelfeld auf die linke Angriffsseite auf die Reise schickte. Dabei hatte Abdel-Haq den Ball, obwohl er in dieser Situation gefoult worden war, genau getimt. Nachdem der Schiri auf Vorteil erkannte und weiterlaufen ließ, hatte Robinson kein Problem, seinen Abwehrspieler auszukehren und das Leder am herauseilenden Torwart vorbei ins rechte Eck zu „schlenzen“.
„Wir freuen uns natürlich über jeden Punkt, aber lassen uns nicht von der aktuellen Tabellensituation blenden. Wir wissen, wo wir herkommen, daher ist es für uns wichtig, demütig und bodenständig zu bleiben!“
DJK-Coach „Aki“ Abdel-Haq im Fupa-Ligabericht
In der 82. Minute verließ Jamshid Seifi das Feld, nachdem er sich bis dahin in Diensten seiner Mannschaft völlig verausgabt hatte. Für ihn kam Nazim Tiryaki ins Spiel, der seine Sache gut machte und half, den Sieg in trockene Tücher zu packen. Wiederum fällt es schwer, einzelne Spieler herauszuheben, konnte doch – wie schon erwähnt – das gesamte Team durch Einsatz und Siegeswillen seine Fans vollauf überzeugen. Dennoch wusste Murat Kyarov besonders zu gefallen. Obwohl er angeschlagen ins Spiel gegangen ist, spielte er äußerst mannschaftsdienlich, wobei ihm kein Weg zu weit war. Murat bereitete zwei Treffer optimal vor, war sich aber gleichzeitig nie zu schade, andauernd nach hinten mitzuarbeiten und somit den Abwehrverbund tatkräftig zu unterstützen.
Im Heimspiel am kommenden Sonntag kommt es zum Kräftemessen mit dem TSV Reuth, seines Zeichens Tabellenzweiter und schärfster Verfolger der DJK. Die Fans dürfen sich daher schon einmal auf eine spannende Auseinandersetzung freuen, wobei sich die Mannschaft dieses Topspiel selbst erarbeitet und verdient hat. Zu hoffen bleibt, dass Abdel-Haq vielleicht endlich einmal seine Elf, die er gegen Reuth aufs Feld schicken wird, aus einem etwas größeren Personalangebot auswählen darf, als dies bislang der Fall war. Gut möglich, dass die Qualität der Bank über Sieg oder Niederlage in diesem Spitzenspiel entscheidet.
Reinhold Koppmann
Fotos: Florian Siegert