Spielbericht

Running on empty – nur 0:0 beim Schlusslicht in Kastl

Sonntag, 14. November 2021

Nun, treffender als mit den Worten aus dem Titelsong von Jackson Brownes gleichnamigem Hit – einem Millionenseller aus dem Jahr 1977 (siehe unten) – lässt sich die Situation der DJK-Elf zum Jahresende 2021 wohl nicht beschreiben, fuhr doch die Mannschaft schon lange auf Reserve. Und, mit dem buchstäblich letzten Tropfen Sprit im Tank über die Ziellinie, sprich: in die Winterpause 2021/22. „Folgerichtig“ kam die Mannschaft um Kapitän Oheim selbst beim Tabellenschlusslicht der Kreisklasse West über ein 0:0 nicht hinaus. Und wer angesichts der Personalsituation vom Vorsonntag geglaubt hatte, schlimmer geht's nimmer, musste sich eines Besseren belehren lassen, fehlten doch gegenüber dem Aufgebot aus der Partie gegen Grafenwöhr mit Sami Bajrami, Jiri Roctocil, Harald Zilbauer und Nazim Tyraki erneut wichtige Akteure aus verschiedenen Gründen.

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Zwar kehrten in Kastl Philip Prösl, Aladin Kovacevic, Patrik Vyleta und Murat Kyarov, der seine Rotsperre „abgesessen“ hatte, ins Aufgebot zurück. Insofern blieb es also bei einem Ersatzspieler, der Aki Abdel-Haq auf der Bank zur Verfügung stand. Der musste allerdings, in Person von Patrick Pushard, schon nach zwölf Minuten eingewechselt werden. Ursächlich hierfür war, dass Patrik Vyleta wohl zu früh in den Dienst seiner Mannschaft zurückgekehrt war, mit der Folge, dass er seine Verletzung nicht richtig auskuriert hatte. Die brach daher bereits nach ein paar Minuten Spieldauer wieder auf und der DJK-Torjäger musste humpelnd das Feld verlassen. Abdel-Haq wechselte daraufhin in den Sturm und Tobi Oheim ersetzte den Spielertrainer in der Innenverteidigung. Patrick Pushard übernahm dafür die Position Oheims im Mittelfeld.

Pushard machte seine Sache – im Rahmen der Möglichkeiten eines gelernten Torwarts, der unversehens im Feld zum Einsatz kommt – gar nicht einmal so schlecht. Entscheidende Impulse konnte er aber natürlich nicht setzen. Abdel-Haq war daher im Sturmspiel häufig auf sich allein gestellt, wobei er zudem ständig von mindestens zwei Abwehrspielern des TSV auf Schritt und Tritt bewacht wurde. Und sobald der Seugaster Spielertrainer in Ballbesitz gelangte, war meist sofort ein dritter TSV-Akteur zur Stelle, mit der Folge, dass sich Abdel-Haq in den vielen Zweikämpfen, die er zu führen versuchte, aufrieb. Dennoch ging von Seugast – relativ betrachtet – die größere Torgefahr aus. So z.B. lenkte TSV-Keeper Andre Walberer in der 22. Spielminute einen Fernschuss des Seugaster Spielertrainers noch mit den Fingerspitzen an die Latte. Und nur kurze Zeit später, hatte Adel-Haq erneut Pech, als sein Schuss nur knapp am linken Pfosten vorbeiging. Die Gastgeber hatten zwar auch die eine oder andere Chance, allerdings keine hochkarätige.

Nach dem Seitenwechsel verpasste Tobias Schmidt in der 60. Minute nur um wenige Zentimeter eine scharfe Hereingabe von rechts durch Abdel-Haq in den Torraum. Schmidt kam in dieser Situation einfach einen Schritt zu kurz, als dass er nach seinem Sprint den Ball noch die entscheidende Berührung hätte geben können. Stattdessen grätsche er ins Leere. Die (vermeintlich) größte Chance für die DJK hatte allerdings Alex Mabi. Dessen Schuss auf das leere Tor in der 77. Minute wurde allerdings noch in letzter Sekunde durch einen TSV-Akteur abgefälscht, der noch irgendwie und in höchster Not ein Bein dazwischen bekommen hatte, so dass der Ball übers Gehäuse des TSV strich. Dabei war das Leder per Abpraller zu Mabi gelangt, nachdem ein Schuss durch Abdel-Haq aus spitzem Winkel von links geblockt worden war.

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Es blieb somit beim torlosen Remis, wobei nun trefflich darüber gerätselt werden kann, welchem der beiden Teams der eine Punkt weiterhilft. Kastl darf sich wohl als „moralischer Sieger“ ansehen, hat doch die Mannschaft immerhin dem Favoriten einen Punkt abgetrotzt. Ob der allerdings am Ende dazu reicht, dem TSV die Klasse zu erhalten, kann angesichts von jetzt gerade einmal fünf Punkten aus 17 Spielen wohl zu Recht bezweifelt werden. Seugast konnte immerhin die kleine Niederlagenserie der letzten Spiele stoppen und dabei auch mal wieder zu Null spielen. Und wenngleich man sich mit dem Remis beim Tabellenletzten nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, so ist man mit dem Punkt dennoch auf „Schlagdistanz“ zum Tabellenführer aus Reuth geblieben. Wer weiß also, wozu dieser Punkt noch alles gut sein kann ...

Fürs Erste ist man bei der DJK aber einmal froh, in der Winterpause zu sein. Und alles Weitere wird bzw. muss sich noch weisen. Von der Spielberichterstattung in Wort und (häufig auch) in Bild auf der Homepage der DJK soll's das daher auch erst einmal gewesen sein. Der obligatorische Saisonrückblick anlässlich der Winterpause bleibt somit auch dem nächsten DJK-Echo vorbehalten, was aller Voraussicht nach in den kommenden Wochen herausgebracht werden wird.

Reinhold Koppmann

P.S.: Für die Leserschaft, die an Musik interessiert ist (in den Reihen der DJK sind dies – und so viel ist dem Autor gut bekannt – schon einige), sei abschließend noch folgender Hinweis gegeben: Jackson Browne ist ein kalifornischer Rockmusiker und Singer-Songwriter. Er gilt als Mitbegründer des typischen Westcoast-Sounds in den Staaten. Seine beiden größten Hits stammen aus der 77er Live-LP „Running on empty“. Das Album erreichte Platz drei in den amerikanischen Billboard Top 200, wo es 65 Wochen in den Charts blieb. Der Titelsong kam als Auskopplung in den Single-Charts auf Platz 11. Der zweite Hit des Albums ist der Song „Stay“ (Just A Little Bit Longer), wobei das Original bereits aus dem Jahr 1953 stammt. Browne hatte es für seine Zwecke – er bittet in dem Lied das Publikum, doch noch etwas länger in seinem Konzert zu bleiben – umgetextet.

In Seugast wurde das Lied in den 90er Jahren im Zusammenhang mit der Bitburger-Pilswerbung berühmt (vor allem – und so viel sei hier der jüngeren Spielergeneration verraten – im Kontext des gemeinsamen Besuchs Amberger Pils-Kneipen nach der Spielersitzung am Freitagabend). Im TV-Werbespot wurde übrigens Marcel Reif gezeigt, wie er nach getaner Arbeit – Live-Kommentierung eines Fußballmatches im Stadion – eine Pilskneipe aufsucht und zu den Klängen von „Stay“ zusammen mit Freunden ein Glas hebt. Bitburger bezog das little Bit im Text natürlich auf das eigene Produkt und weniger auf die Bitte, doch noch ein klein wenig länger zu bleiben ...

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