Spielbericht

Spannung, Kampf und unbedingter Siegeswille – Auswärtsdreier in Mantel

Sonntag, 12. November 2023

Mit 2:1 landete die DJK am 17. Spieltag den angestrebten Dreier beim schwierigen Auswärtsspiel in Mantel. Somit ist der SG (zumindest „punktetechnisch“) die Revanche für die Heimschlappe gegen die „Siegert-Truppe“ gelungen, wie man sich dies bereits im Rahmen der Vorbereitung während der Woche fest vorgenommen hatte. Gleichzeitig hat man den zweiten Tabellenplatz kurz vor der Winterpause – für Seugast/Schlicht stehen noch zwei Partien (zuhause gegen Neusorg sowie die Nachholbegegnung in Kemnath) auf dem Plan – verteidigt. Dabei war die Partie nichts für schwache Nerven, gestaltete doch Seugast/Schlicht den Spielverlauf äußerst spannend, da die entscheidenden Treffer jeweils erst gegen Ende der beiden Halbzeiten (40. und 80. Spielminute) gefallen sind, wobei man zwischenzeitlich (52.) den Ausgleich zum 1:1 hatte hinnehmen müssen. So stand das Spiel lange Zeit über auf Messers Schneide und war allzeit hart umkämpft, wobei die Mittel, die dabei zum Einsatz gelangten – insbesondere vonseiten der Gastgeber (5:1 gelbe Karten für Mantel) – mehrmals grenzwertig waren. So z.B. war Martin Bertelshofer vom VfB in der 35. Spielminute noch gut bedient, als er nach einem rüden und völlig überzogenen Einsteigen gegen SG-Keeper Martin Matous (der danach eine längere Zeit auf dem Feld behandelt werden musste, ehe er die Partie fortsetzen konnte) von Schiri Betzl nur die gelbe Karte sah. Mit Blick auf die Aufstellung hatte Coach Oliver Kreuzer gegenüber dem Vorsonntag zwei Änderungen vorgenommen: Daniel Ritz und Stefan Dotzler rückten in die Anfangsformation. Paul Dotzler nahm daher (zunächst einmal) auf der Bank Platz. Jiri Roztocil, der berufsbedingt fehlte, musste entsprechend ersetzt werden. Das Wechselkontingent bestand aus Mane Ströhl, Julian Götz, Noah Schönberger, Paul Dotzler und Philipp Wywiol (letzterer stand zur Verfügung, da die Partie der Schlichter Bezirksligamannschaft in Schmidmühlen abgesagt worden ist).

Bild

Zum Verlauf der Partie lässt sich generell sagen, dass es Seugast/Schlicht versäumt hat, das Ergebnis eindeutiger zu gestalten. Theoretisch wäre gar ein ähnlicher Kantersieg, wie er dem Gastgeber im Hinspiel in Seugast geglückt ist, möglich gewesen, wurden doch mehrere „todsichere Chancen“ vergeben. Die erste Halbzeit war von den Spielanteilen her zwar nahezu ausgeglichen, wobei es jedoch die SG war, die die Mehrzahl der Chancen, darunter auch einige Hochkaräter, hatte. Von Mantel hingegen ist insofern nichts Nennenswerte in Erinnerung geblieben, außer dass der Gastgeber mit fortlaufender Spieldauer durch teilweise rüde Fouls immer mehr Härte ins Spiel brachte (siehe oben).

Zur „Defensivabteilung“ der SG, die ja beizeiten auch immer wegen vermeintlicher und überflüssiger Gegentore hart kritisiert wird, lässt sich anmerken, dass sie in dieser Partie hervorragend gespielt und den Laden dichtgehalten hat, womit das wichtige Fundament für den knappen Auswärtssieg gelegt worden ist. Sie wurde aber auch entsprechend durch das (defensive) Mittelfeld unterstützt, wo mit einem enormen kämpferischen und läuferischen Aufwand viel dazu beigetragen worden ist, dass der Gastgeber seine Sturmabteilung nicht entscheidend in Szene setzen konnte. In der 40. Minute schlug die SG sodann erstmals effektiv zu: Johannes Op de Laak passte geschickt auf David Smolak, wodurch der von halbrechter Position aus mit dem Ball am Fuß in den Rücken der Abwehr gelangte. Somit konnte er alleine auf den VfB-Keeper Tafelmeier zugehen, den er geschickt umkurvte, so dass er den Ball „nur noch“ ins leere Gehäuse einzuschieben brauchte.

Nach dem Seitenwechsel suchte Seugast, so der subjektive Eindruck, den man als Zuschauer bekommen konnte, die rasche Vorentscheidung, wobei man in der 52. Spielminute vorne etwas zu ungestüm „draufgegangen“ ist. Die Hintermannschaft des Gastgebers befreite sich jedoch geschickt und nutze dabei die Lücke, die durch das Pressing der SG im Mittelfeld entstanden ist. Mantel hatte plötzlich viel Freiraum, den Florian Bertelshofer durch geschicktes Zuspiel auf Patrick Stubenvoll ausnutze. Der war zwar erst unmittelbar nach Wiederanpfiff vom VfB-Trainer Siegert eingewechselt worden, stellte aber sogleich seine Klasse unter Beweis. Stubenvoll, der erst vor Saisonbeginn aus Luhe (wo er sich allerdings in der Landesligamannschaft nicht durchsetzen konnte) nach Mantel gekommen war, zog völlig überraschend aus gut und gerne 20 Meter Entfernung ab, wobei sich sein gleichermaßen scharfer wie platzierter Schuss von Torwart Matous wegdrehte, so dass der keine Abwehrchance hatte, als der Ball rechts neben dem Kepper nahe dem Pfosten einschlug.

Fortan stand die Partie Spitz auf Knopf, wobei sich nahezu das gleiche Bild wie schon in der ersten Halbzeit gesehen, darbot: Bei in etwa gleichen Spielanteilen hatte Seugast wiederum die klareren Chancen, Mantel blieb aber latent stets gefährlich, wofür vor allem deren kämpferischer Einsatz, den die Siegert-Elf in die Waagschale warf, ursächlich war. Coach Kreuzer reagierte zwar mit der Hereinnahme von Wywiol und Paul Dotzler, was aber zunächst zu nichts Zählbaren führte. Wywiol belebte zwar das Sturmspiel und kreierte die eine oder andere Chance, brachte sich aber auch irgendwie selbst um den Lohn seiner Bemühungen, da er manchmal zu überhastet den Abschluss suchte.

Mitte der zweiten Halbzeit wurden die Offensivkräfte der SG zudem häufig ins Abseits gestellt, was auf nachlassende Konzentration und Kräfteverzehr auf witterungsbedingt schwierigen Untergrund hindeutete. Als Fan der DJK wäre man daher schon langsam mit einem Unentschieden zufrieden gewesen, als David Smolak in der 80. Minute nochmals zuschlug, wobei er von einer glänzenden Vorarbeit von Daniel Ritz profitierte. Der war per Rückwechsel für Op de Laak erneut in die Partie gelangt und setzte sich am rechten Flügel entscheidend in Szene, wobei seine mustergültige Hereingabe genau die Lücke zwischen Abwehrspieler und Torwart fand, sodass Smolak dahinter nur noch den Fuß hinhalten musste, um einzulochen. Ritz markierte somit seinen vierten Assist, wobei er schon vier eigene Treffer erzielt hat, sodass er, „fußballneudeutsch“ gesprochen, bereits acht Scorerpunkte verbuchen kann. Hierauf darf er ohne wenn und aber stolz sein, zumal Ritz „kein geborener“ Stürmer ist, weswegen er oft hart kritisiert wird. Völlig zu Unrecht aber wie der Berichterstatter glaubt. Zum einen sind acht Scorerpunkte für einen Spieler, der sich eine Saison zuvor noch im Abstiegskampf der A-Klasse befunden hat und der sich nun in der Spitzengruppe in der Kreisklasse wiederfindet, aller Ehren Wert. Zum andern wird oft die äußerst mannschaftsdienliche Spielweise von Ritz übersehen. Er ist sich in der Regel für keinen Weg zu schade, wobei er auch häufig nach hinten mitarbeitet, um da zu helfen, wenn dort Feuer unterm Dach ist.

Seugast/Schlicht brachte anschließend den knappen Sieg über die Zeit und somit die angestrebten drei Punkte mit nach Hause. Dabei ist der ganzen Mannschaft ein großes Kompliment zu machen. Die Mannschaft hat super gekämpft und durch unbedingten Siegeswillen – jeder auf dem Platz hat alle Körner gegeben – die Punkte mehr oder weniger erzwungen. Hierauf dürfen Capitano Tobias Schmidt und seine Mannschaftskameraden, aber auch das Trainerteam Kreuzer/Brinster, die das Team super eingestellt und neben und auf dem Feld hervorragend gecoacht haben, völlig zu Recht stolz sein.

Reinhold Koppmann

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