Vergangenen Sonntag musste der TSV Pressath das Team von DJK-Coach Abdel-Haq für dessen unnötige und immer noch als sehr ärgerlich empfundene Niederlage in Neustadt/Kulm „entschädigen“. Mit 4:1 hielt sich Seugast an den Gästen schadlos und fand somit in die Erfolgsspur zurück. Dabei hatte die Partie durchaus einen kritischen Punkt, an dem das Match nochmals hätte kippen können: In der 50. Minute bekam Pressath nach Foulspiel durch „Alex“ Mabi einen Elfmeter zugesprochen, den Michael Schmid vom TSV sicher zum 1:2-Anschlusstreffer verwandelte. Kritisch war die Situation insbesondere deshalb, da eine mögliche gelbe Karte für Mabi zwingend zu gelb-rot geführt hätte, da dieser schon vorbelastet war. Schiedsrichter Hans Manthey machte allerdings von seinem Ermessen, das der Unparteiische in solchen Situationen nun einmal hat, „zugunsten“ des Betroffenen gebrauch. Es hat zwar eine Berührung – mit der Konsequenz von Strafstoß – stattgefunden, allerdings sei diese eben nicht gelbwürdig gewesen, wie es der Schiri den wütend protestierenden Gästen erklärte.
„Dosenöffner“ für den Erfolg der Heimmannschaft war – wieder einmal mehr – Patrik Vyleta. Die „tschechische Dampflok“ in Diensten der DJK war – sehr zur Freude der heimischen Fans – wieder mit an Bord, wodurch die Angriffsbemühungen des aktuellen Tabellenführers sogleich mehr Durchschlagskraft erhalten haben: In der 11. Minute kam ein Abschlag des TSV über zwei Kopfbälle postwendend zurück, wobei Vyleta die Verlängerung von Murat Kyarov aufnehmen und anschließend unwiderstehlich in den gegnerischen Strafraum eindringen konnte. Von dort aus zog er aus relativ spitzem Winkel ab, wobei Vyleta den gegnerischen Tormann bei seinem platzierten Treffer ins linke Eck genau ausgeguckt hatte und diesem somit keine Abwehrchance ließ. Quasi mit dem Halbzeitpfiff erzielte Vyleta sodann die 2:0-Pausenführung. Ein weiter Einwurf von rechts landete über Umwegen bei Abdel-Haq, dessen Geschoss von der Latte zurückprallte. Und da Vyleta nun einmal dort stand, wo ein Stürmer zu stehen hat, hatte er auch keine Schwierigkeiten, zu seinem zwölften Saisontreffer einzuschieben.
Noch vor dem Anschlusstreffer der Gäste vergab Seugast nach dem Seitenwechsel mehrere gute Chancen und versäumte es somit – einmal mehr – rechtzeitig den Sack zuzumachen. In der 67. Minute waren es schlussendlich die Gäste selbst, die frühzeitig die Spannung aus der Partie nahmen: Der TSV bekam in einer Abwehrsituation keinen entscheidenden Zugriff auf den Ball, mit der Folge, dass beim finalen Befreiungsschlag der eigene Mann angeschossen wurde, von dem der Ball sodann ins Gehäuse der Pressather zum 1:3 abprallte.
Seugast vergab in der Folgezeit noch mehrere gute Chancen und so dauerte es bis zur 77. Spielminute, ehe Abdel-Haq das Endresultat markierte. Murat Kyarov trat einen weit geschlagenen Freistoß diagonal auf die halbrechte Angriffsseite, wo der Seugaster Spielertrainer die Situation am schnellsten erfasste, indem er den Ball noch erlief und anschließend in sehenswerter Manier ins rechte lange Eck (vom Schützen aus gesehen) schlenzte. Der Tabellenführer war – alles in allem betrachtet – verdienter Sieger der Partie, hatte doch Seugast ein klares Chancenplus während hingegen hochkarätige Chancen der Gäste Mangelware geblieben sind.
Seugast muss seine fünf Punkt Vorsprung kommenden Sonntag bei der zweiten Garnitur des SV Kulmain (Tabellenzwölfter mit elf Punkten) verteidigen. Spätestens nach der Erfahrung, die man in Neustadt/Kulm machen musste, weiß das Team, dass auch solche (vermeintlich) leichten Spiele erst einmal gewonnen werden wollen. Anreiz indessen sollte es für Kapitän Tobias Oheim und seine Mannschaftskollegen sein, dass man mit einem „Dreier“ gegen Kulmain II das Feld für das drauffolgende Spitzenspiel gegen den härtesten Verfolger, die SpVgg Windischeschenbach, anlässlich der Seugaster Kirchweih wohl optimal bestellt hätte. Die Fans dürfen sich schon einmal freuen und werden Seugast hoffentlich zahlreich nach Kulmain begleiten. Achtung: Die Partie in Kulmain wird bereits um 13:15 Uhr angepfiffen!
Reinhold Koppmann
Fotos: Florian Siegert