Am neunten Spieltag in der A-Klasse Nord war es auch für die DJK Seugast so weit: Die Mannschaft musste erstmals seit Saisonbeginn eine Niederlage einstecken, die – eingedenk der Tatsache, dass die Mannschaft zuvor fünfmal in Serie ohne Gegentreffer geblieben war – mit 4:2 Toren zudem noch relativ „gesalzen“ ausgefallen ist.
Gegenüber dem Aufgebot vom Vorsonntag haben in Grafenwöhr Torhüter Michael Jakusevic sowie Daniel Seegräber gefehlt. Thomas Wurzelbacher war zwar dabei, aber aufgrund seiner Verletzung noch nicht voll leistungsfähig. Für ihn rückte erneut Adrian Graf in die Stammformation. Jiri Rotztocil, der ebenso wie Heinrich Schill aus dem Urlaub zurückgekehrt war, rückte für Seegräber in die Elf. Patrick Pushard kam zu seinem Saisondebüt im DJK-Tor. Auf der Bank nahmen Schill, Wurzelbacher sowie Michael Dotzler und Jan Sedlak Platz.
Die Partie begann denkbar schlecht für Seugast, konnte doch Lars Komagowski den Gastgeber mit einem satten Fernschuss bereits in der 13. Minute in Führung bringen. Pushard stand zwar im richtigen Toreck, konnte den Einschlag aber dennoch nicht verhindern. Zu allem Überfluss erzielte dann auch noch Adrian Graf nur sechs Minuten später ein „blitzsauberes“ Eigentor, als er den Ball in Folge einer völlig missglückten Abwehraktion volley über den überraschten DJK-Keeper hinweg ins eigene Gehäuse donnerte. Patrick Pushard war zwar noch mit den Fingerspitzen dran, konnte jedoch die Flugbahn des Balls nicht mehr entscheidend verändern.
Kurz darauf musste Patrick Pushard gar das Tor verlassen, nachdem er sich bei einem Abwehrversuch so sehr verletzt hatte, dass er nicht mehr weiterspielen konnte. Spätestens jetzt war klar: Es war ein gebrauchter Tag für unsere Erste. Zum Glück outete sich Jiri Rotztocil als ein Spieler, der auch das Tor hüten kann, so dass er für die restliche Dauer der Partie Pushard im Tor vertreten konnte. Für ihn kam Jan Sedlak ins Feld. Über die Entwicklung, die das Spiel bis dahin genommen hatte, zeigte sich die Mannschaft sichtlich geschockt und fand nur sehr schwer zu ihrem Spiel.
Dennoch gelang es Gabi Schimon in der 34. Minute durch einen sehenswerten Volleyschuss, den Anschluss herzustellen. Schimon nahm eine Kopfballverlängerung nach Ecke von links auf und beförderte den Ball, der die Flugbahn einer Bogenlampe beschrieb, aus halbrechter Strafraumposition ins lange Toreck.
Nach dem Seitenwechsel drückte Seugast mit Vehemenz auf den Ausgleich und wurde gleich in der 54. Minute belohnt. Schimon flankte von links auf Eugen Baumbach, dessen Schuss geblockt wurde. Den Nachschuss indessen konnte Stefan Schote zum 2:2-Zwischenstand über die Linie drücken. Seugast hatte somit einen 0:2-Rückstand aufgeholt und war drauf und dran – so glaubten es die Fans der Schwarz-Gelben – das Spiel noch aus dem Feuer zu reißen. Dieser schöne Traum währte allerdings nur wenige Minuten. Seugast verlor in der Vorwärtsbewegung den Ball per Foulentscheid durch Schiri Bäuml. Grafenwöhr führte schnell aus und konterte durch einen präzisen Ball in die Schnittstelle der Seugaster Innenverteidigung, die einen Augenblick lang unsortiert war. In deren Rücken hatte sich der pfeilschnelle Stürmer der Sportvereinigung, Edgar Drat, davongestohlen und er hatte daher, weil völlig unbedrängt, auch keine Mühe, den Ball unhaltbar für Roztocil zum 3:2 „einzulochen“.
Ab diesem Zeitpunkt war die Moral der DJK sichtlich gebrochen. Ob des kuriosen Spielverlaufs glaubte die Mannschaft erkennbar nicht mehr an sich selbst. Es gelang Seugast in der Folgezeit daher auch nicht mehr, sich nennenswerte Chancen herauszuspielen. In der 77. Minute kam Michael Dotzler für Jan Sedlak in die Partie. Tomas Sindelar rückte auf die zentrale Position hinter den Angriffsspitzen vor, während Dotzler neben Felix Lehner auf der Doppelsechs agierte. Nur wenige Minuten später fiel jedoch die endgültige Entscheidung zugunsten des Gastgebers. Deren Außenstürmer konnte sich über die rechte Abwehrseite der DJK durchsetzen und den Ball auf den in der Mitte völlig freistehenden Sebastian Döth passen, der leichtes Spiel hatte, den Ball im DJK-Gehäuse zum 4:2-Endstand zu versenken.
Reinhold Koppmann