Spielbericht

Matchball vergeben – torloses Unentschieden im Heimspiel gegen Neustadt/Kulm

Samstag, 30. April 2022

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Vergangenen Samstag hat die DJK die große Chance verpasst, ihre Konkurrenz um den Relegationsplatz drei Spieltage vor Saisonende vorentscheidend zu distanzieren. Vier Punkte Vorsprung hätte das Team um Kapitän Oheim auf die Verfolger aus Eschenbach und Windischeschenbach nämlich gehabt, hätte man das Heimspiel gegen Neustadt/Kulm gewonnen, wobei der doppelte Konjunktiv in diesem Satz dem eigenen Unvermögen geschuldet ist, gegen die an und für sich harmlosen Gäste auch nur ein Tor zu machen. So ist es bei einem torlosen Unentschieden geblieben, was zwar schade ist, aber trotzdem nicht den Weltuntergang bedeutet.

Dabei ist man als Sympathisant der DJK Seugast hin- und hergerissen. Als Rationalist wird man zu dem nüchternen Urteil gelangen müssen, dass es für die DJK (unter den derzeitigen Umständen) wohl viel besser ist, in der Kreisklasse zu bleiben. Als emotionaler Fan hingegen, muss man es beklagen, dass es die Mannschaft derzeit nicht besser versteht, sich bietende Chancen auf den Aufstieg auszunutzen. Daher gibt es über das Match gegen Neustadt/Kulm auch nicht viel zu berichten: Seugast konnte trotz andauernder Feldüberlegenheit den massiven Abwehrriegel der Gäste nicht knacken. Nur einmal zappelte der Ball in der ersten Halbzeit im Netz der Gäste. Diesem Treffer durch Thomas Wurzelbacher wurde allerdings die Anerkennung versagt. Wurzelbache wäre nämlich, so die Bewertung der Szene durch Schiri Ehlich, nur regelwidrig – durch einen gestreckten Fuß – im Anschluss an eine Ecke an den Ball gelangt. Andererseits unterließ Ehlich aber nach klarem Foulspiel an Abdel-Haq im Gästestrafraum den eigentlich fälligen Pfiff, was selbst die Neustädter Spieler erstaunt hat. Erwähnenswert ist aus der ersten Halbzeit nicht mehr viel, allenfalls noch eine Chance der DJK. Philip Prösl hat dabei aus kurzer Distanz allerdings zu unplatziert abgeschlossen, weswegen Gästekeeper Schneider letztendlich keine Probleme hatte, seinen Kasten sauber zu halten.

Nach dem Seitenwechsel musste Neustadt die letzten 25 Spielminuten mit nur zehn Mann auskommen, war doch Stefan Puehl von der SpVgg durch Ehlich per gelb-roter Karte vorzeitig zum Duschen geschickt worden. Allein, Seugast verstand es auch gegen eine dezimierte Gästemannschaft nicht, den Lucky Punch zu setzten. Dabei versäumte es die DJK, ein vernünftiges Spiel in Überzahl aufzuziehen. Anstatt den Ball in den eigenen Reihen laufen zu lassen und das Spiel breit zu machen, agierte Seugast – wie gehabt – einfallslos und stupide mit langen Bällen, die bevorzugt in Richtung gegnerisches Zentrum geschlagen wurden. Darauf hatte sich Neustadt allerdings längst schon eingestellt und deshalb auch zu zehnt nahezu keine Mühe, diese Bälle zu klären und das Remis über die Zeit zu bringen.

Mit Blick auf die noch ausstehenden drei Begegnungen bis zum Saisonende kann nun trefflich darüber spekuliert werden, wo denn nun die DJK anlässlich der Schlussabrechnung landen wird, wobei es die Mannschaft immer noch selbst in der Hand hat, den zweiten Platz zu verteidigen. Angesichts der offenkundigen Schwierigkeiten des Teams von Spielertrainer Abdel-Haq in Ermangelung von Stürmern überhaupt Tore zu erzielen, erscheint es jedoch äußerst unwahrscheinlich, dass Seugast drei Siege in Serie einfahren kann. Die wären aber erforderlich, um den zweiten Platz sicher behaupten zu können. Dabei macht ein Gedankenspiel nochmals schmerzlich bewusst, welch große Chance Seugast mit dem Remis vom vergangenen Samstag liegen hat lassen: Wäre gegen Neustadt ein Dreier geglückt, so hätte die DJK „nur noch“ die Auswärtshürde beim Tabellenelften TSV Pressath am kommenden Spieltag siegreich nehmen müssen, um im darauffolgenden Spiel gegen den Tabellenvorletzten, den SV Kulmain II (derzeit zehn Punkte bei einem Torverhältnis von 15:71!), mit einem Sieg vor heimischen Publikum den Relegationsplatz sicher eintüten zu können. Das letzte Saisonspiel der Seugaster in Windischeschenbach wäre somit nur noch was für die Statistiker gewesen, da sich – der Fußballarithmetik zufolge – vier Punkte an einem Spieltag nun einmal nicht aufholen hätten lassen.

Nun, die zwei Siege gegen Pressath und Kulmain II vorausgesetzt, kann die DJK immerhin noch ein Endspiel um Platz zwei am letzten Spieltag in Windischeschenbach erzwingen, was ja – mit Blick auf Spannung und gute Unterhaltung der Fans – auch nicht das schlechteste Saisonfinale wäre. Allerdings wurde jetzt, mit diesem Szenario, gedanklich schon zweimal das Fell des Bären verteilt, bevor dieser einmal erlegt worden ist. Soll heißen: Auch Pressath und Kulmain II wollen durch die DJK Seugast erst einmal bezwungen werden, was, angesichts der dargestellten Misere im Strum, keineswegs sicher erscheint. Sollte man am kommenden Spieltag in Pressath gar verlieren, so kann Seugast die Saison „austrudeln“ lassen und niemand muss sich mehr mit irgendwelchen Blütenträumen auseinandersetzen. Wer allerdings den brennenden Ehrgeiz von Abdel-Haq, Oheim & Co. kennt, der weiß, dass die Mannschaft in Pressath alles dafür tun wird, um den Traum von Endspiel und Relegation am Leben zu erhalten.

Schön wäre es, würde die Mannschaft am kommenden Sonntag in Pressath von ein paar mehr Fans begleitet werden, als dies anlässlich der letzten Auswärtsspiele der Fall war. Alles Weitere bleibt abzuwarten...

Reinhold Koppmann

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Fotos: Florian Siegert

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